.garage Gründerportrait Kardeel Casting

Christopher, Christina und Alexander von Kardeel Casting

Christopher, Christina und Alexander von Kardeel Casting

2017 haben Alexander Resch sowie Christina und Christopher Fliehter ihre Firma Kardeel Casting gegründet und sich auf die Besetzung von Werbefilmen spezialisiert. Alle drei sind ausgebildete Schauspieler, kommen also eigentlich von der anderen Seite der Kamera. Alex hat schon früher die Seite gewechselt und als Kameramann und Regisseur gearbeitet. 2015 haben Alex und Christopher sich bei einem Casting kennen gelernt und daraus entstand später die Idee für die Casting-Agentur. 2017 haben sie mit der Hilfe der .garage einen Businessplan erstellt und damit erfolgreich einen Firmenkredit als Startkapital beantragt. Im Interview erzählen sie uns über ihre Arbeit, Herausforderungen und Learnings seit der Gründung.

Was ist Eure Geschäftsidee, wie seid Ihr darauf gekommen und wann seid Ihr gestartet?

Kurz gesagt: Wir wollen Castings besser machen. Das bereits bestehende Verfahren zu optimieren in Kombination mit eigenen, innovativen Ideen, ergibt unsere Geschäftsidee. Am 2. Juni 2017 haben wir Kardeel Casting offiziell gegründet und hatten im August desselben Jahres unser erstes Casting.

Was genau bietet Ihr wem an?

Unsere Kunden sind Werbefilmproduktionsfirmen; in Ausnahmefällen auch Werbeagenturen. Wenn für einen neuen Werbefilm ein bestimmter Typ, ein Model etc. gesucht wird, werden wir mit einem Casting beauftragt. Wenn unser Handeln nicht gerade durch eine Pandemie bestimmt wird, laden wir passende Schauspieler*innen, Models etc. zu uns ins Studio ein, nehmen deren Daten auf, fotografieren sie und nehmen ein Interview sowie eine Spielszene, wie sie später auch im Werbefilm zu sehen sein wird, mit der Kamera auf. Anschließend bereiten wir alles auf und übermitteln unserem Kunden das fertige Casting.

Wie habt Ihr Euch kennengelernt?

Wir hatten alle zuvor den gleichen Arbeitgeber im Schauspielbereich. Alex war Abteilungsleiter und Christopher sein Assistent. Christina kam als letzte hinzu. Gemeinsam verbrachten wir eigentlich nur eineinhalb Jahre in dem Unternehmen. Alex ist als erster gegangen, weil er sich anderweitig bereits selbstständig machte. Christina und Christopher verließen das Unternehmen ebenfalls zeitversetzt. Christopher zur Gründung von Kardeel Casting und Christina behielt die Anstellung anfangs noch als zweites Standbein.

Was waren bisher die größten Herausforderungen für Euch in der Selbstständigkeit?

Eindeutig die ersten zweieinhalb Jahre insgesamt. Wir konnten viel, brachten zusammen viele Jahre Berufserfahrung mit. Aber wir waren keine Vertriebler und keine Marketingexperten. Das mussten wir (und müssen es auch immer noch) lernen. Die Geduld und das Vertrauen in uns und unsere Geschäftsidee nicht zu verlieren war eine weitere Herausforderung. Denn nur eine gute Idee und Kompetenz machen noch kein gutes und erfolgreiches Start Up.

Inwiefern war die Beratung der .garage hilfreich?

Hier ist u.a. der Zahlenteil unseres Businessplan hervorzuheben. Die gemeinsam mit Frederic gestaltete Excel-Tabelle und seine dazugehörige Erfahrung waren für uns nicht nur eine unschätzbare Hilfe, sondern es machte uns richtig Spaß, mit den Zahlen zu jonglieren und unseren Zahlenteil mit Frederics Hilfe zu erarbeiten. Aber auch der Input hinsichtlich unseres Textteils war beachtlich. Wir waren guter Dinge, gute Vorarbeit geleistet zu haben. Hatten wir auch, aber Frederics Verbesserungsvorschläge waren so essentiell, dass wir ohne diese keinen Zuschlag für einen Gründungskredit erhalten hätten. Zudem war es aber auch der Blick auf das große Ganze. Erst mit Frederic war es uns möglich zu sehen, ob unser Konzept, unsere Geschäftsidee funktionieren kann, oder nicht. Mit entsprechendem Selbstvertrauen sind wir den nächsten Schritt der Gründung angegangen.

Inwieweit betrifft Euch die Corona-Krise? Welche Maßnahmen habt Ihr ergriffen?

Die Corona-Krise hat auch die gesamte Film-, Fernseh- und Werbelandschaft hart getroffen. Es durfte schlicht nicht gedreht werden, weil Mindestabstände am Set nicht eingehalten werden konnten. Sicherheitskonzepte wurden erarbeitet, so dass unter strengen Auflagen bald wieder gedreht werden durfte. Nun wurde anders gedreht – beispielsweise mit echten Familien, echten Paaren, was unüblich ist. Den Trend haben wir erkannt und unseren Castingservice dahingehend angepasst. U.a. deswegen sind wir bis jetzt sehr gut durch die Krise gekommen.

Was sind Eure aktuellen Pläne und was wünscht Ihr Euch für die Zukunft?

Aktuell geht es uns darum, diese außergewöhnliche Zeit als Normalität anzusehen und nicht der einstigen Normalität hinterher zu trauern. Wir wünschen uns Normalität, aber es wird eben eine neue Normalität. Das Beste daraus zu machen und gestärkt aus dieser interessanten Situation hervorzugehen. Für die Zukunft wünschen wir uns nicht nur Werbung, sondern auch Filme und Serien zu besetzen.

Was ist für Euch das Schönste an Eurem Job?

Wenn wir ein Casting abgegeben haben, steigt bei uns die Spannung. Ob ein Casting in Ordnung oder klasse war, können wir inzwischen sehr gut einschätzen. Wenn es zusätzlich ein schwieriger, anstrengender und fordernder Castingprozess war, gibt es nichts Schöneres als gutes Feedback vom Kunden, der Produktion und der Regie zu bekommen, dass alle mit unserem Casting glücklich sind.

Was möchtet Ihr anderen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben?

Wenn Ihr die Möglichkeit habt, Euch und Eure Ziele zu verwirklichen, tut es. Der Weg ist steinig, er ist lang und manchmal auch gnadenlos. Aber es lohnt sich. Euer Durchhaltevermögen wird sich auszahlen. Christopher sagt, er hätte kaum mehr über sich selbst erfahren und gelernt als in der Gründungsphase.

Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg!

 

Kardeel Casting findet Ihr hier:

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