.garage Gründerportrait Gudrun Athing

Gudrun Athing

Gudrun Athing (Foto: Kirstin Heiden)

Als Yogalehrerin kennt Gudrun Athing sich bestens mit Entspannung und positivem Denken aus – und hat für uns ein paar schöne, persönliche Tipps parat. 2011 war Gudrun bei der kreativ .garage beta im Team „Escher“ dabei, damals allerdings mit ihrer ersten Selbstständigkeit, als Spezialistin für kartographischen Arbeiten. Ein wunderbares Beispiel dafür, wohin einen der berufliche Weg führen kann mit einem M.A. in Geographie und den Nebenfächern Soziologie und Psychologie.

Was ist Deine Geschäftsidee, wie bist Du darauf gekommen und wann bist Du gestartet?

Ich unterrichte Yoga, weil es mir selbst sehr geholfen hat, ruhiger zu werden, gesünder zu leben, selbstbewusst zu sein und das Leben zu genießen. Nach dem Studium war ich einige Jahre in einem Hamburger Großunternehmen. Dann habe ich mich das erste Mal selbständig gemacht, mit kartographischen Arbeiten. Die sollten zur CI passend gestaltet und mit Zeichnungen individualisiert sein. Da das nicht so richtig angelaufen ist, habe ich mit IT-Aufträgen (ich bin Expertin für geographische Informationssysteme) Geld verdient und etwas im Bereich Text gearbeitet. Schließlich bekam ich eine Chance in der Wirtschaftsförderung und habe wieder knapp zwei Jahre angestellt gearbeitet. Yoga übe ich seit ca. 6 Jahren und möchte meine guten Erfahrungen weitergeben, was ich nun seit 2017 als selbstständige Yogalehrerin tue.

– Was genau bietest Du wem an?

Vornehmlich unterrichte ich im Business Bereich. Das heißt, ich komme zu Firmen und Behörden ins Haus, bringe Yoga-Matten usw. mit und unterrichte direkt vor Ort. Damit fällt für die Schüler der Anfahrtsweg weg und damit die erste Hürde – sich abends noch einmal aufzuraffen und zum Sport zu gehen. Manche nutzen mein Angebot in der Mittagspause, manche morgens und manche nach der Arbeitszeit. Besonders gerne unterrichte ich 1:1, da ich dann am besten auf die Wünsche und Besonderheiten meiner Schüler eingehen kann. Ich lese viel Fachliteratur, gehe zu Fortbildungen und nehme selber als Schülerin an Stunden teil. Aus all dem kreiere ich ein individuelles Programm für meine Privat-Klienten. Außerdem habe ich offene Klassen, unterrichte gerne ab und zu vertretungsweise in anderen Studios und gebe Workshops.

Was waren bisher die größten Herausforderungen für Dich in der Selbstständigkeit?

Mich zu zeigen. Sich öffentlich zu machen, heißt auch immer sich angreifbar zu machen. So habe ich das zumindest lange Zeit empfunden. Gerade erlebe ich zum Glück, dass es sehr positiv sein kann, offen und ehrlich nach außen zu gehen. Eine andere Herausforderung ist natürlich die Selbstorganisation. Da hilft es, wenn der Beruf wirklich Dein Herzensthema ist. Ich kann mir gerade wenig Schöneres vorstellen als mich mit Yoga und den angrenzenden Wissenschaften zu beschäftigen. Klassen planen, Fragen und spezielle Anforderungen meiner Schüler recherchieren – und ich habe laufend neue Ideen, wo und in welchem Kontext ich meine Liebe zum Yoga weitergeben möchte. Mich da nicht zu verzetteln, gehört definitiv auch zu den Herausforderungen.

Inwiefern war die Beratung der .garage hilfreich?

Während meiner ersten Selbständigkeit habe ich an der kreativ.garage beta teilgenommen. Damals war v.a. auch der Teamgeist beflügelnd. Sich mit anderen in der gleichen Situation über einen längeren Zeitraum auszutauschen und das konstruktive Feedback unserer Coaches waren immer wieder motivierend. Einige der Materialien habe ich heute noch und nun auch wieder reingeschaut.

Was sind Deine aktuellen Pläne und was wünscht Du Dir für die Zukunft?

Momentan plane ich einige Workshops, die ich dann an verschiedenen Orten deutschland- und europaweit anbiete. Da ich selber in der Kirchenmusik aktiv bin (ich singe im Chor und spiele Orgel), bereite ich ein Programm vor, das sich speziell an Sänger richtet. Und Yoga-Ferien an besonderen Orten wird es 2018 auch geben. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass Yoga immer mehr in unserer Gesellschaft ankommt. Schon Kinder in der Schule sollten mit Yoga, Meditation und Mindfulness aufwachsen, damit sie direkt von Anfang an die Werkzeuge erlernen um sich selber zu stärken und gesund zu bleiben. Für den Business Bereich wünsche ich mir, dass Gesundheitsvorsorge – und dazu zähle ich Yoga ganz klar – so selbstverständlich wird, dass alle, auch bzw. gerade die Führungskräfte mitmachen. Und für ein ganz spezielles Feld, die Schlaganfall-Nachsorge, wünsche ich mir, dass es gezielte Forschungen dazu geben wird, inwieweit Yoga hier unterstützen kann.

Was ist für Dich das Schönste an Deinem Job?

Das Feedback nach dem Unterricht. Wenn die Schüler sich bedanken und sagen, dass sie sich jetzt entspannt, energiegeladen oder einfach nur gut fühlen, habe ich etwas Positives bewirkt. Aber auch wenn ich während Savasana ein leises Schnarchen höre, macht mich das froh – denn da fühlt sich jemand sicher und aufgehoben und entspannt total.

Was möchtest Du anderen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben?

Hab keine Angst Dich zu zeigen. Umgib Dich mit Bezugspersonen, die positiv denken und Dich unterstützen. Rede viel mit Gleichgesinnten. Such Dir Vorbilder und Mentoren. Und schaffe Dir Deine persönliche Morgen-/Abendroutine. Ob Du Yoga machst, meditierst, schriftliche Dankbarkeitsübungen machst, eine ayurvedische Golden Milk trinkst, ein Vision Board bastelst, Dir frisches Essen kochst oder betest – alles was Du für Dich tust, damit es Dir gut geht, ist eine Investition in die Zukunft!  Und wenn Dir all das eine Nummer zu groß ist und Du zu tief in alten Gedanken und Verhaltensmustern steckst – hol Dir Unterstützung. Sei es ein Coaching, eine Peer Group oder eine Therapie – Hilfe anzunehmen, ist für viele zwar das Schwerste, aber das Beste was Du für Dich tun kannst.

Liebe Gudrun, vielen Dank für das Interview und weiterhin ganz viel Freude und Erfolg!

 

Gundruns Website und Social Media Kanäle findet Ihr hier:

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