Smarte Ziele für’s neue Jahr

Der Jahreswechsel ist ein guter Zeitpunkt, sich zu fragen: Habe ich im vergangenen Jahr meine Ziele erreicht? Und welche Ziele sollte ich mir fürs neue Jahr setzen? Dabei sind nicht die typischen „guten Vorsätze“ gemeint, sondern konkrete geschäftliche Ziele für Eure Selbstständigkeit.

Machen Ziele Sinn?

Dabei stellt sich zunächst die Frage: Machen Ziele für Einzelunternehmer wirklich so viel Sinn? Kann man nicht einfach loslegen und ja nach Situation entscheiden, was man besser machen muss? Klar kann man das. Aber immer nur aus der aktuellen Situation heraus zu handeln ist weder strategisch, noch vernünftig. Jede kurzfristige Umplanung, jedes Krisenmanagement kostet Euch Zeit und Nerven und lenkt Euch damit von Euren wichtigsten Tätigkeiten ab: Akquise, Aufträge erledigen, Geld verdienen. Oder ganz platt formuliert: Wer kein Ziel hat, weiß nicht, wohin er steuern soll.

Smarte Ziele mit Aroma

Ihr habt es bestimmt schon einmal gehört: Ziele sollen „smart“ sein, also spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch und terminiert. Auch hier könnte man hinterfragen, ob das für „kleine“ Einzelunternehmer, Freiberuflicher etc. nicht unnötig aufwändig ist und ob nicht allgemeine Ziele völlig ausreichen. Tatsächlich ist es so, dass in jedem allgemeinen Ziel in Wirklichkeit ein smartes Ziel steckt – wenn man es entsprechend formuliert.

Ein simples Beispiel: Alle, die hauptberuflich selbstständig sind, haben das Ziel, davon leben zu können. Klingt nicht „smart“, oder? Ist es aber eigentlich, denn dahinter steckt ein konkreter, zu erreichender Jahresumsatz, der natürlich je nach privaten Ausgaben und Betriebskosten bei jedem anders ausfällt.

Könnte mein Ziel nicht auch einfach lauten, „mehr Umsatz“ zu erzielen? Sicher. Aber auch hier lohnt es sich, ins Detail zu gehen. Denn mit „mehr“ ist bestimmt nicht eine Steigerung um ein paar Euro gemeint. Man möchte eine Steigerung spüren, und das ist für den einen schon bei 5% der Fall, für den anderen erst bei 20%. Eine jährliche Umsatzsteigerung um x% wäre also ein weiteres smartes Ziel.

Übrigens: Wer „smarte Ziele“ als ödes Buzzword empfindet, kann sich auch Ziele mit AROMA setzen: aussagefähig, realistisch, objektiv, messbar und annehmbar!

Keine Ziele ohne Controlling, kein Controlling ohne Datenerfassung

Um sich Ziele zu setzen, benötigt man normalerweise Zahlen und Daten. Diese ergeben sich entweder von selbst (siehe oben) oder müssen bewusst erfasst werden. Dazu zählen eine laufende Buchhaltung (zu der man eh verpflichtet ist), Kundenstatistiken (Zahl der Anfragen, Neukunden, Umsatz pro Kunde etc.) und oft auch Statistiken zur Website und Social Media (Aufrufe, Reichweite, Interaktionen etc.). Nur so könnt Ihr Controlling betreiben und rechtzeitig merken, wenn etwas aus dem Ruder läuft (z.B. sinkende Neuanfragen, sinkende Reichweiten bei Facebook-Beiträgen). Und nur auf Basis solcher Daten könnt Ihr Euch sinnvolle Ziele setzen.

Vom Umgang mit Zielen

Um Ziele zu erreichen, müssen davon üblicherweise konkrete Maßnahmen abgeleitet werden. Das Setzen von Zielen alleine reicht also nicht aus. Aus Euren Jahreszielen werden so wahrscheinlich ganz konkrete To Do’s (einzeln oder regelmäßig), die Ihr möglichst effizient verwaltet (Smartphone-App, Outlook, Filofax etc.). Diese ToDo’s bzw. Tasks haben vermutlich unterschiedliche Fälligkeiten und Prioritäten und werden je nach Bedarf verändert. Aus langfristigen Oberzielen werden so viele kleine Aufgaben, die man im Idealfall pünktlich abarbeitet 🙂

Natürlich bringt es nichts, sich Ziele zu setzen, die man selbst nicht ernst nimmt, oder die einem zu viel Druck machen. Wichtig ist auch der Umgang mit nicht erreichten Zielen. Davon sollte man sich nicht runterziehen lassen, sondern hinterfragen, ob das Ziel realistisch war und ob man stattdessen vielleicht etwas anderes erreicht hat. Manchmal muss man ja auch wirklich im Jahresverlauf seine Ziele überdenken und neu planen. Das geht auch mir so, mit dem Blog wollte ich eigentlich schon vor einem halben Jahr beginnen. Andere Dinge waren wichtiger und dann ist das auch okay. Entscheidend ist, dass man den Überblick behält und seine Ziele nicht aus den Augen verliert.

Zu den Themen Jahresplanung, Kalkulation und Zeitmanagement beraten wir Euch natürlich auch gern persönlich. Fragt einfach per Mail oder telefonisch nach einem Termin.

Ich hoffe, Euch hat der erste Blogartikel gefallen und weitergeholfen!

Ein glückliches und erfolgreiches Jahr wünscht Euch
Frederic Breiler

 

Über den Autor

Frederic Breiler, Jahrgang 1975, ist Gründungsberater mit Leib und Seele und seit 2004 selbstständig. Als Bankkaufmann, Fachkaufmann für Marketing, Kommunikationswirt und zertifizierter Gründungsberater hat er jede Menge Gründungs-Know-how – und mit weit über 1000 Beratungen auch jede Menge Erfahrung. Als Gründungsexperte hat er diverse Interviews gegeben und mehrere Fachartikel veröffentlicht. Seit 2015 leitet er .garage startups hamburg.

2 thoughts on “Smarte Ziele für’s neue Jahr

  • Ein schöner Artikel. Ich bin ein großer Fan von Zielen und arbeite viel mit der SMART Methode. Mir ist allerdings auch aufgefallen, dass es tatsächlich Ziele gibt, die sich nicht „smart“ formulieren lassen. Diese Ziele sind auf Dauer gestellt und finden sich z.B. in Unternehmensleitbildern. In einer Jahresplanung sollten sie aber natürlich wirklich nicht vorkommen.

    Viel Erfolg mit dem Blog.
    Viele Grüße
    Jasmin

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