.garage Gründerportrait Almuth Wehrle

Almuth Wehrle

Almuth Wehrle

Im heutigen Gründerportrait stellen wir Almuth Wehrle vor, die ganz Besonderes aus Stoff zaubert.

Was ist Deine Geschäftsidee, wie bist Du darauf gekommen und wann bist Du gestartet?

Ich fertige individuelle, ausgefallene Kleidungsstücke nach den Wünschen meiner Kunden, die ein maßgeschneidertes Einzelstück wollen. Außerdem entwickle ich einmal im Jahr eine neue Kollektion, mit der ich meine Kunst präsentiere. Die Entscheidung, mich selbstständig zu machen, kam vor allem durch den Wunsch nach Unabhängigkeit. Zuvor am Theater war ich als Kostümbildnerin immer abhängig von anderen Menschen: Regisseuren, Intendanten etc. Tatsächlich habe ich jedoch schon während des Studiums mit der Idee gespielt, ein eigenes Modelabel zu schaffen: schon damals entstand der heutige Name meines Labels „WEHMUTH“. Im Januar 2013, nachdem ich zwei Jahre als Kostümassistentin am Staatstheater Stuttgart gearbeitet habe, bin ich dann – zurück in meiner Wahlheimat Hamburg – richtig durchgestartet.

Was genau bietest Du wem an?

Ich habe mein Label in 3 Linien aufgeteilt, die sich an verschiedene Persönlichkeiten und Anlässe anpassen: „léger“, „elegant“ und „extravagant“.

  • léger: für sportliche, junge Leute (20-35 Jahre), die modern und dynamisch sind und einen alternativen Kleidungsstil für den Alltag suchen.
  • elegant: für erfolgreiche, junge und junggebliebene Berufstätige (30-60 Jahre), die ein stilsicheres Auftreten pflegen, das gleichzeitig charmant und exklusiv ist.
  • extravagant: für Fetisch-Anhänger, die privat ein ausgefallenes und individuelles Outfit suchen (20-50 Jahre).

Innerhalb der Linien ist es möglich, aus einer Kollektion auszuwählen und sich ein maßkonfektioniertes Kleidungsstück fertigen zu lassen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, einen Schnitt mit selbst gewähltem Stoff (Material und Farbe) umzugestalten (costum-made).

Vor allem in der Linie „extravagant“ ist es möglich, sich nach eigenen Vorstellungen ein Kleidungsstück anfertigen zu lassen, welches dann auf Maß und unter meiner Beratung von mir hergestellt wird. Hierfür wird Maß genommen, werden Stoffe ausgewählt und während zwei Anproben kann der Kunde sein persönliches Lieblingskleid mit mir gestalten.

Was waren bisher die größten Herausforderungen für Dich in der Selbstständigkeit?

Den Spagat zwischen Kreativität, Werbung (Facebook etc.) und Finanzen zu schaffen. Oft hat man das Gefühl, keine Zeit mehr für das eigentliche Schaffen zu haben. Dann verziehe ich mich mal wieder einen Tag in meine Werkstatt. Es hat mir auch geholfen, mit anderen Menschen zusammen zu arbeiten. Ob es nun für den Imagefilm, die Modenschau oder Fotoshootings war. Die Energie, die sich durch viele begeisterte Menschen entwickelt, bringt einen unglaublich nach vorne. Für meine neue Sepia-Kollektion arbeite ich mit einer Produktdesignerin zusammen, die ein veganes Leder entwickelt hat, und mit einer Taschen-Designerin, die Taschen macht, die speziell auf meine Kollektion abgestimmt sind.

Inwiefern war die Beratung der .garage hilfreich?

Die Beratung war für mich vor allem bei den Kalkulationen unverzichtbar, denn meine Stärken liegen mehr im Künstlerischen. Das hätte ich ohne die Hilfe von .garage nie geschafft.

Was sind Deine aktuellen Pläne und was wünscht Du Dir für die Zukunft?

Die neue Sepia-Kollektion ist diesen Herbst auf den Markt gekommen und wird im veganen Laden Vunderland zum Verkauf angeboten. Außerdem arbeite ich an der noch geheimen Kollektion für 2017, mit der es wieder eine große Modenschau geben wird. Außerdem arbeite ich an einem eigenen Onlineshop. Für die Zukunft wünsche ich mir weitere schöne Kooperationen und dass sich meine Label stetig weiter entwickelt und bekannter wird.

Was ist für Dich das Schönste an Deinem Job?

Dass ich entscheide, wo es lang geht und ich mich kreativ auslebe, ohne mich verbiegen zu müssen. Das war ja auch das Ziel meiner Selbständigkeit.

Was würdest Du anderen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben?

Durchhalten, durchhalten, durchhalten. Die ersten 2-3 Jahre können hart werden. Auch mit 60 oder 70 Arbeitsstunden die Wochen muss man rechnen, aber am Ende wird es sich auszahlen!

Liebe Almuth, vielen Dank für das Interview!

Almuth Wehrle freut sich über jeden Besuch ihrer Homepage www.wehmuth.de, die ihre bisherige Arbeit in vielen Bildern dokumentiert. Alle Neuigkeiten über WEHMUTH gibt es auf Facebook @wehmuth.design oder ihrem Blog wehmuth.blogspot.de. Weitere Bilder findet ihr außerdem auf ihrem Instagram-Account: almuth.wehrle.